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Language: German
Source:
http://www.fuldaerzeitung.de/sixcms/detail.php?id=43070
Fulda (dpa)
Informatiker der Fachhochschule
(FH) Fulda wollen mit Hilfe elektronischer Techniken das Einkaufen
revolutionieren.
In einem neuen Forschungsprojekt werde etwa ein so genannter virtueller
Spiegel für Bekleidungsgeschäfte entwickelt, der die Maße
des Körpers und das Gesicht aufnehme, sagte der Fuldaer Professor
für Angewandte Informatik, Karim
Khakzar.
Dann kann man zum Beispiel im Laden ganz schnell
Hemden oder Krawatten aus eine riesigen Palette ausprobieren, ohne sie
anziehen zu müssen. Der Kunde könne sich mit unterschiedlichen
Kleidungsstücken wie in einem Spiegel ansehen, ohne die verschiedenen
Modelle wirklich zu tragen, erklärte Khakzar.
Der Kunde spare viel Zeit und könne so auch Kleidungs-Modelle testen,
die der Einzelhändler nicht im Geschäft oder im Lager habe.
Die Kleidungsstücke würden aus einer Datenbank abgerufen. Nach
den Ideen des Informatikers soll der Kunde im Geschäft außerdem
mit Hilfe des Internets den Rat seiner Familie zu Hause einholen können.
Erste Prototypen von Neuentwicklungen sollen in einem Jahr im Herren-Bekleidungsgeschäft
Seibert in Fulda und in anderen Städten getestet werden.
Zudem werde ein interaktives Schaufenster entwickelt, das
auf den Kunden davor reagiere. Mit einer Kamera werde etwa das ungefähre
Alter und die Kleidung der Passanten erkannt. Die virtuellen Auslagen
könnten dann entsprechend verändert werden, so dass etwa das
passende Hemd zum Anzug des Geschäftsmannes vor dem Schaufenster
gezeigt werde, sagte der Projektleiter. In Supermärkten sei es denkbar,
dass die Kunden über eine Anzeige am Einkaufswagen zusätzliche
Informationen zu einzelnen Produkten oder auch Kochrezepte erhielten,
schilderte der Informatiker.
Mit dem Forschungsprojekt, das die Europäische Union (EU) für
drei Jahre mit insgesamt 1,4 Millionen Euro (2,74 Millionen Mark) fördert,
solle die Wettbewerbsfähigkeit traditioneller Fachhändler in
Europa gestärkt werden, sagte Khakzar. Viele der traditionellen
Unternehmen sind bedrängt insbesondere durch die Filialisten und
fühlen sich in gewissem Maß auch bedroht durch die neuen Informationstechnologien
wie etwa den E-Commerce (elektronischer Handel).
Mit den Neuentwicklungen könnten Technologien wie das Internet mit
den Stärken der Einzelhändler in den Innenstädten
Beratung und persönlicher Kontakt zum Kunden verbunden werden.
Die reale und die virtuelle Welt rücken näher zusammen,
sagte der Informatik-Professor. Die FH forscht gemeinsam zwei anderen
Organisationen in Fulda. Dies sind das Institut inter.research
und die Institut für
digitale Medien und Kommunikation GmbH (idmk). Weitere Partner
hat die FH in der Schweiz, England, Griechenland und Frankreich. Für
die osthessische Hochschule, die vor allem für die Software-Entwicklung
zuständig ist, ist das ein Riesen-Projekt, sagte Forschungsleiter
Khakzar. In Fulda würden vier neue Stellen geschaffen.
Ein Beitrag aus der Fuldaer
Zeitung
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